Klassenpaten | Eltern im Unterricht

Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen für ihre Kinder. Es stellt niemand in Frage, welchen Einfluss sie auch auf ihren Bildungserfolg haben. Gelingt eine respektvolle Erziehungs- und Bildungspartnerschaft, in der sich auch Eltern verantwortungsvoll in das Regelschulgeschehen einbringen und selber als Teil der Schulgemeinschaft verstehen, hat dieses positive Auswirkungen auf das Verhalten ihrer Kinder gegenüber der Schule.

Soziale Belastungen unserer Familien sowie kulturelle Missverständnisse und sprachliche Barrieren haben hingegen deutlich negative Auswirkungen auf die schulischen Möglichkeiten der Kinder. Viele Familien sind für uns als Schule schwer erreichbar. Ihnen fällt es oft schwer, ihre Kinder adäquat zu unterstützen und Bildungskompetenzen so zu vermitteln, dass Lernerfolge der Kinder im ausreichenden Maße erzielt werden. Hinzu kommen eigene negative oder fehlende Erfahrungen mit dem System Schule, die das gemeinsame Arbeiten oft erschweren. Um dem entgegenzuwirken, haben wir das Projekt „Klassenpaten – Eltern im Unterricht“ ins Leben gerufen.

 

Wen möchten wir erreichen?

Wir möchten Eltern motivieren und aktivieren, die wir sonst nur schwer erreichen oder die negative Schulerfahrungen haben. In ihren Familien führen oft gleich mehrere Faktoren zu einer Schuldistanz. Unser Klassenpatenprojekt richtet sich aber auch an Mütter, die Kontakte außerhalb ihrer Familienstrukturen suchen und bei uns ein für sie neues Gefühl von Gemeinschaft und Selbstwirksamkeit erleben können.

 

Was machen wir?

Damit Schule und Eltern gemeinsam an einem Strang ziehen können, sich gegenseitig verstehen und einander vertrauen, öffnen alle Lehrkräfte ihr Klassenzimmer für Eltern und laden diese ein, Unterrichtsgeschehen und Klassensituationen mit zu erleben und daran teilzuhaben.

Dieses Entgegenkommen und Vertrauen bildet die Grundlage der Klassenpatenschaften.
Dadurch, dass Eltern selber aktiv den Schullalltag ihres Kindes erleben und einen Einblick in das Klassengeschehen erhalten, können sie Probleme ihrer Kinder anders bewerten und so in die Lösungsfindung miteinbezogen werden.  Kommen Eltern öfter in den Unterricht, erfahren sie sehr direkt Klassen- und Schulstrukturen, beobachten verschiedene Lernstrategien, Erziehungsstile und das Verhalten der Kinder in der Gruppe. Diese Hospitationen der Eltern werden von den Sozialarbeiter*innen begleitet sowie vor- und nachbereitet.

 

Was wollen wir damit erreichen?

  • Eltern verstehen den Schullalltag ihrer Kinder.
  • Eltern werden für Schule erreichbar und trauen sich, selber den Weg zu uns zu finden.
  • Eltern übernehmen Verantwortung für den Bildungserfolg ihrer Kinder.
  • Eltern akzeptieren die Werte und Normen der Schule und unterstützen ihre Kinder, sich an ihnen zu orientieren.
  • Eltern lernen andere Eltern besser kennen und vernetzen sich untereinander.
  • Eltern nutzen Beratungs- und Hilfeangebote der Schule.
  • Eltern erweitern ihre Potentiale und Ressourcen.