Die Partnerschaft für Demokratie Pankow Süd umfasst drei Stadtteile: Weißensee, Heinersdorf und Prenzlauer Berg.
In dieser Region sind immer wieder rassistische und rechtsextreme Erscheinungsformen auffällig: In Weißensee beispielsweise besteht seit Jahren ein Geschäft, das die Bekleidungsmarke Thor Steinar vertreibt. In Heinersdorf fanden vor einigen Jahren große Auseinandersetzungen rund um den Bau einer Moschee der Ahmadiyya-Gemeinde statt. Gegenwärtig ist der Bau von Flüchtlingsunterkünften Kristallisationsort für Rassismus und Rechtsextremismus in diesem Gebiet.
Mit dem Lokalen Aktionsplan förderte das Bundesministerium bereits in den letzten fünf Jahren die Stadtteile Weißensee und Heinersdorf. In dem neuen Bundesprogramm „Demokratie leben!“ wurde der Stadtteil Prenzlauer Berg hinzugezogen. Hier wirken zahlreiche Migrantenorganisationen, wie beispielsweise MaMis en Movimento, die Afro-deutsche Spielgruppe, der Verein Lichtstrahl und das Polnische Sprachcafé.
Ziel der Partnerschaft ist es, in den nächsten fünf Jahren die Netzwerke gegen Rechtsextremismus, für Demokratie und Vielfalt zu öffnen und die Vielheiten auch in der Arbeit gegen Rechtsextremismus sichtbar zu machen. In den letzten Jahren konnten Migrantenorganisationen, Vertretungen von Geflüchteten oder Institutionen, die sich dem Thema Flucht und Migration widmen, nur schwer in unseren zivilgesellschaftlichen Prozess eingebunden werden. Mit neuen Beteiligungsformen und aktivierenden Gesprächen sollen deshalb Menschen eingebunden werden, die es schwerer haben ihr Recht auf gesellschaftliche Teilhabe durchzusetzen und nicht als politischer Akteurin und Akteur wahrgenommen werden.
Aus dem Konzept des Community Organizings werden deshalb Elemente wie das Beziehungsgespräch, die aktivierende Befragung, das Mapping oder auch die Idee, dass Zuammenkünfte Spaß machen müssen, angewendet. Der persönliche Kontakt und Austausch ist wichtiger als formale Mitgliedschaften oder Ausschussverordnungen.
Die Partnerschaft ist Teil des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ und wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.