Wofür schlägt dein Herz? Visionen für Pankow

Pankow hat eine lebendige und engagierte Zivilgesellschaft. Das sehen wir an den vielen Initiativen, Elternkreisen, Vereinen, Unterstützungskreisen für Geflüchtete oder auch Migrantenselbstorganisationen. Unsere Demokratie lebt von diesem Engagement und macht Pankow zu einem attraktiven Lebensort. Das zeigt sich auch daran, dass die Pankower Bevölkerung seit Jahren stetig zunimmt und dabei immer internationaler wird. Die heterogene Bevölkerungszusammensetzung Pankows soll sich auch in den Partnerschaften für Demokratie in Pankow wiederspiegeln. Wir sprechen mit unseren Projekten und Zusammentreffen Menschen an, ihre Ideen einzubringen und wir fragen Sie: „Wofür schlägt dein Herz?“ Geben Sie mit Ihrem Engagement unserer Demokratie ein lebendiges Gesicht.

Die Partnerschaften für Demokratie in Pankow NORD und SÜD werden seit 2015 und die in Pankow OST seit 2022 im Rahmen des Bundesprogrammes Demokratie Leben! des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Ziel des Programms ist es, Menschen vor Ort zu unterstützen, sich für ein offenes und vielfältiges Land einzusetzen. Damit wird aktiv ein Signal gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit gesetzt.

Mit seinen knapp 400.000 Einwohnern ist der Bezirk Pankow vergleichbar mit einer mittelgroßen Stadt in Deutschland. Deshalb wurden zwei Partnerschaften für Demokratie eingerichtet: Pankow Nord und Pankow Süd. Die Partnerschaften für Demokratie in Pankow stehen unter dem Motto „Mehr Beteiligung und neue Akteure!“. Ziel ist es, mehr Menschen für die Arbeit gegen Rechtsextremismus und für Respekt zu gewinnen, insbesondere Gruppen, die bislang nicht in diesem Feld sichtbar waren wie beispielsweise Migrant*innenselbstorganisationen. Um solche Gruppen zu erreichen, wurden Elemente des „Community Organizing“ genutzt.

Die Strategie des „Community Organizing“ hilft dabei, im Gemeinwesen relevante Akteure ausfindig zu machen und mit ihnen handlungsfähige Beziehungen aufzubauen, die über die Projektdauer hinaus fortbestehen. Ein wichtiger Leitgedanke dabei ist: Die Zusammenarbeit muss Spaß machen. Denn persönlicher Kontakt und Austausch sind wichtiger als die formale Mitgliedschaft.

Doch wie entwickeln wir gemeinsam Visionen für Pankow?

Wie können wir sie sichtbar und wirksam werden lassen? Um die Partnerschaften für Demokratie in Pankow Nord & Süd lebendig, inklusiv und visionär werden zu lassen haben wir folgende Elemente entwickelt:

Das Demokratie-Dinner bietet die Gelegenheit informell und ohne Tagesordnung, Moderation und Protokoll mit Menschen zusammen zu kommen, die ebenfalls Vielfalt  und Demokratie leben wollen. Viermal im Jahr treffen sich die Pankower Akteure gemeinsam in einem Café in Prenzlauer Berg, vernetzen sich und bauen die Beziehungen untereinander weiter aus.

Im Herbst kommen auf dem Demokratie-Workshop alle Menschen zusammen, die sich der Idee der Partnerschaften für Demokratie in Pankow angeschlossen haben und diskutieren gemeinsam ihre Visionen für das kommende Jahr. In kleineren Runden entwickeln die Beteiligten in neuen Allianzen neue Projektansätze.

Erst im Februar des Folgejahres präsentieren die Beteiligten ihre neuen Projektideen auf dem Projekte-Plenum. Sie tauschen sich untereinander aus, vernetzen sich weiter und schauen, welche Projekte Schnittstellen haben um gemeinsam eine größere Allianz bilden zu können, um eine größere Wirksamkeit erzeugen zu können. Auf dem Projekte-Plenum wird schließlich die Verteilung der Fördergelder aus den Aktionsfonds der PfD beschlossen. Um diesen Prozess so demokratisch wie möglich zu gestalten, stimmen alle Beteiligten gemeinsam auf dem Projekte-Plenum über die Schwerpunktsetzung und die konkrete Vergabe der Gelder ab.

Vernetzungsrunden: Unter den Projekten der Pankower Aktiven haben sich thematische Schwerpunkte herauskristallisiert. Die Aktivitäten und Auseinandersetzungen um bestimmte Themenschwerpunkte wollen wir gezielt fördern. So haben wir thematische Vernetzungsrunden einberufen, in denen sich intensiv mit einem Thema beschäftigt und ausgetauscht werden kann. Die Vernetzungsrunden sollen auch die Kooperation der einzelnen Akteure stärken. Unser größtes Ziel ist neben der Gewinnung neuer Akteursgruppen auch die verstärkte thematische Zusammenarbeit der Gruppen. So wäre es beispielsweise wünschenswert, wenn nicht jede Organisation ihr eigenes Projekt zur Aufklärung gegen Rassismus macht, sondern wenn drei oder mehrere Organisationen an einem Projekt mit entsprechender Reichweite planen. Im Jahr 2018 haben wir eine Vernetzungsrunde „female refugees/ Frauen und Migration“, „Erinnern und Gedenken“, „Begegnungsprojekte“ sowie eine Vernetzungsrunde in Gründung zum Thema „Sensibilisierung gegen Rassismus“.

Das Herzstück der Partnerschaften für Demokratie sind die Projekte!

Jedes Jahr werden gemeinsam entwickelte Projekte mit einer Höhe von über 80.000 Euro in Pankow gefördert. Kriterien waren von Anfang an, dass es mindestens zwei Kooperationspartner*innen geben soll, die nicht nur auf dem Papier kooperieren, sondern das Projekt auf Augenhöhe planen und umsetzen. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist, dass die geförderten Projekte sich thematisch einer Vernetzungsrunde anschließen und aktiv an dieser mitwirken, um das Themenfeld weiter strategisch zu bearbeiten.

Eine Übersicht der aktuellen Projektkriterien findest du hier:
Deutsch: Projektkriterien_Demokratie Workshop_2022
Englisch: Project Criteria_Democracy Workshop_2022